Vladimir Fanshil
Der in der Ukraine geborene Australier ist international bekannt für seine emotionale Tiefe, technische Präzision und künstlerische Vision. Derzeit ist Vladimir stellvertretender Dirigent des Polnischen Nationalen Rundfunk-Sinfonieorchesters (NOSPR) und wird diese Funktion auch in der Saison 2025/26 weiter ausüben. In dieser Saison wird er Sonderprojekte und mehrere Konzerte leiten. In dieser Saison kehrt er außerdem zur Klassischen Philharmonie Bonn zurück, um eine Tournee mit neun Konzerten durch Deutschland zu absolvieren. Dabei wird er in einigen der renommiertesten Konzertsäle des Landes auftreten. Außerdem wird er erneut mit dem Bilkent Symphony Orchestra (Ankara) zusammenarbeiten, um mit der Geigerin Carolin Widmann zu musizieren. Sein Debüt an der Opera Queensland wird er mit der Dirigierung einer Neuproduktion von Rusalka geben. Zu den jüngsten internationalen Höhepunkten zählen Auftritte mit dem Budapest Festival Orchestra, dem Konzerthausorchester Berlin, dem Orchestre National d’Île-de-France in der Philharmonie de Paris und dem Luxembourg Philharmonic Orchestra sowie Opernengagements in Kroatien, der Ukraine und Rumänien. Nach seinem Abschluss am St. Petersburger Konservatorium war er drei Jahre lang Assistent von Iván Fischer und arbeitete mit den Berliner Philharmonikern und dem Royal Concertgebouw Orchestra zusammen. Diese Erfahrungen führten zu regelmäßigen Gastdirigaten beim Budapest Festival Orchestra und dem Konzerthausorchester Berlin. In Australien arbeitete er mit dem Queensland Symphony Orchestra und der Opera Australia zusammen, darunter bei einer einzigartigen Tournee nach Uluru, bei der er sowohl dirigierte als auch Klavier spielte. Als Pianist trat er im Benefizkonzert „Music for Ukraine“ in der City Recital Hall in Sydney auf und gab über fünfzig von der Kritik gefeierte Kammerkonzerte im Rahmen der Reihe „Live at Yours“, bei denen er gemeinsam mit seiner Frau, der Sopranistin Eleanor Lyons, musizierte. Während der Pandemie gründete er „Live at Yours“ und präsentierte im ersten Jahr über 85 intime Konzerte im Salonstil. Mit seiner Kunstfertigkeit, seiner Redekunst und seiner Liebe zur Poesie begeisterte er dabei ein neues Publikum für klassische Musik. Vladimir wurde in Odessa in eine musikalische Familie geboren, wanderte im Alter von fünf Jahren nach Australien aus und studierte dort Violine und Klavier. Der vielfach ausgezeichnete Geiger Moritz Ter-Nedden sucht und findet neue Wege in der klassischen Musik. Selbstverständlich bewegt er sich zwischen Neuer Musik, historischer Aufführungspraxis, experimentellen Konzertformaten und klassischer Orchestertradition. Ihn interessiert, wie Musik heute relevant sein kann – und wie sich diese Begeisterung auf das Publikum überträgt. Seine Ausbildung erhielt er bei Thomas Christian in Detmold sowie bei Ulf Schneider und Oliver Wille in Hannover. Früh begann er, sich über das klassische Repertoire hinaus mit neuen musikalischen Ausdrucksformen zu beschäftigen – eine Offenheit, die bis heute seine Arbeit prägt. Für seine Vermittlung Neuer Musik wurde er mit dem Boris-Pergamenschikow-Preis ausgezeichnet. Er arbeitet regelmäßig an Werken von Komponist*innen wie Helmut Lachenmann, Kaan Bulak, Max Andrzejewski und Benjamin Scheuer – oft von der ersten Skizze bis zur Uraufführung. Als Konzertmeister des Treppenhausorchesters, das sich in den letzten 20 Jahren zu einem der führenden Ensembles für innovative klassische Musik in Europa entwickelt hat, bringt Moritz Ter-Nedden sowohl musikalisch als auch konzeptionell seine Handschrift in zahlreiche Konzertformate ein. Die Kammermusik spielt eine zentrale Rolle in seinem musikalischen Schaffen – über viele Jahre war er Teil des Daphnis Quartetts und des Trio Solaris. Als Solist und Kammermusiker ist er ein gern gesehener Gast bei Festivals wie dem Lucerne Festival, dem Rheingau Musikfestival, dem Beethovenfest Bonn, Istanbul Music Festival und dem Heidelberger Frühling. Inzwischen ist er als Konzertmeister in zahlreichen Ensembles und Orchestern gefragt – darunter die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, das Württembergische Kammerorchester Heilbronn, das BR Rundfunkorchester, das Ensemble Ascolta und die Kammerakademie Potsdam. Kürzlich wurde er zum Konzertmeister der Kammerakademie Neuss ernannt – einem renommierten deutschen Kammerorchester. In gleicher Funktion prägte er von 2017 bis 2022 die Arbeit des Folkwang Kammerorchesters Essen mit. Zunehmend widmet sich Moritz Ter-Nedden der historischen Aufführungspraxis – mit besonderem Interesse für die Musik des 19. Jahrhunderts. Er ist Teil des international beachteten „Wagner Cycle“, in dem der Ring des Nibelungen auf historischem Instrumentarium neu erarbeitet wird, und vertieft dieses Interesse in der Arbeit mit Persönlichkeiten wie Gottfried von der Goltz, Clive Brown und Amandine Beyer. Ab der Saison 2025/26 übernimmt er die Position des Musical Director der Klassischen Philharmonie Bonn. Moritz Ter-Nedden spielt eine Violine von Joseph Gagliano aus dem Jahr 1789.